Donnerstag

Testbericht Melitta CI Touch Kaffeevollautomat

Wir dürfen die neue Melitta CI Touch® über paart.de testen.

Das freut uns riesig und wir waren schon sehr gespannt, den direkten Vergleich mit unserer Siemens EQ 6 s300 zu haben.

Die Maschine kam wenige Tage nach der Info, dass wir als Tester ausgewählt wurden direkt von Melitta. 
Dazu gab es auch gleich die neue Sorte Bella Crema Selection des Jahres 2018 mit Karamellnote.



Der Hersteller:

Melitta Europa GmbH & Co. KG
Ringstr. 99
32427 Minden

Telefon: +49 (0) 571 86 0
Fax: +49 (0) 571 86 1810
E-Mail: info@melitta.de

Lieferumfang:

Neben der Maschine und der Bedienungsanleitung lag auch noch ein Melitta Pro Aqua Wasserfilter, ein Wasserteststreifen zur Bestimmung der Wasserhärte sowie der Kaffeelöffel mit Einschraubhilfe für den Wasserfilter bei.
Der Kunststoff-Milchbehälter mit Milchschlauch und Milchsteigrohr war separat verpackt.

Der erste Eindruck:

Wir haben die Maschine sofort ausgepackt, aufgestellt und alle zur Sicherung angebrachten Klebestreifen entfernt.
Vor der Erstinstallation sollte die mehrsprachige Bedienungsanleitung gelesen werden.

Das erste, was uns auffiel ist die Verarbeitung.

Ich empfinde die glänzenden Oberflächen als unangenehm, da jeder Fingerabdruck sofort seine Spuren hinterlässt.
Diese hier auf dem Bild waren nur durch das Auspacken entstanden.
Beim Putzen könnten eher Schäden entstehen als bei mattierten Flächen. 
Auch sieht die Maschine auf den ersten Blick sehr wertig aus, auf den zweiten ist es aber leider sehr viel dünner Kunststoff.


Besonders bei der Abdeckung der Brühgruppe fiel das auf:
Die komplette Seitenabdeckung muss entfernt werden, da es ein Teil ist. 
Sie lässt sich streng entfernen und ist nur aus einem dünnen biegsamen Kunststoff. 
Auch das Einsetzen ist nicht ganz einfach, da erst hinten Laschen eingeschoben werden müssen und dann vorne und oben Klipps einrasten müssen.
Dies wirkt anhand der Haptik des Kunststoffs billig und entspricht nicht der Preisklasse der Maschine.

Auch die Abdeckung des Auslaufs sieht zwar edel aus, ist aber aus Kunststoff.

Der Wassertank:

Für die Einstellung der Wasserhärte ist ein entsprechender Teststreifen dabei. 
Kurz in Wasser getaucht, nicht abgeschüttelt und nach 1 Minute kann man das Testergebnis ablesen.

Die Melitta CI-Touch hat einen in den Wassertrank einzuschraubenden Wasserfilter, den Pro Aqua.
Die Funktionsdauer beträgt 50 Liter oder 2 Monate. 
Der Filter ist ab ca. 11 €  erhältlich.
Durch den Einsatz des Filters muss laut Melitta die Maschine nur 1 x jährlich entkalkt werden.
(*Angabe basiert auf 120 ml Tassenfüllmenge, bei 6 Bezügen pro Tag und 6-maligem Filteraustausch entsprechend der Geräteangabe.)

Quelle: melitta.de



Nun kann der abnehmbare Wassertank (Fassungsvermögen ohne Filter 1,8 l  und mit Filter ca. 1,7 l ) und der Behälter für Kaffeebohnen aufgefüllt werden.


Der Bohnenbehälter und das Kaffeepulver:


Der Bohnenbehälter ist in zwei Fächer mit jeweils einem Fassungsvermögen von 135 g aufgeteilt.
Der Aromasafe® Deckel und die dunkle Tönung des Behälters erhalten das Aroma der Kaffeebohnen.
In der Bedienungsanleitung wird darauf hingewiesen, dass die Bohnen nach 3 – 4 Tagen an Aroma verlieren könnten.
Bei dem kleinen Fassungsvermögen kann uns das bei unserem Kaffeekonsum nicht passieren.

Mit Hilfe eines Reglers wird der Bezug der Kammer gewählt. 
So kann in einem Fach eine starke Sorte für Espresso und in dem anderen eine mildere Variante eingefüllt werden.

Für Kaffeeliebhaber, die gerne verschiedene Kaffeesorten bevorzugen, ist das bestimmt ein Vorteil.
Allerdings wird in der Bedienungsanleitung gewarnt, dass es bis zu zwei weitere Kaffeebezüge dauert, bis alle vorher verwendeten Bohnen vermahlen sind und der Geschmack wieder passt bzw. der Kaffee wirklich entkoffeiniert ist.  
Für die Tante mit Herzproblemen, die nur entkoffeinierten Kaffee trinkt dann wohl eher nicht so gut.

Wir würden uns hier eine herausnehmbare Trennwand des Bohnenbehälters wünschen, da wir diesen nicht benötigen.



Zusätzlich ist auch die Möglichkeit, gemahlenen Kaffee zu verwenden. 
Hierfür gibt es eine Klappe an der Oberseite der  Maschine. 
Dort wird ein gestrichener Kaffeelöffel (wurde ja mitgeliefert) mit Kaffeepulver eingefüllt. 
Die Klappe wieder schließen und den Kaffee wie gewünscht beziehen.
Das funktioniert allerdings nicht im Zweitassenbezug und nur innerhalb von 3 Minuten. 
Dann schaltet die Maschine wieder automatisch auf Kaffeebohnen um und das Kaffeepulver wird in den Kaffeesatzbehälter ausgeworfen.


Die  Brühgruppe:

Die Brühgruppe lässt sich zur Reinigung komplett aus der Maschine entfernen. 
Hierfür wird die seitliche Abdeckung komplett entfernt werden.
Dann wird der rote Knopf gedrückt und der Hebel nach links gedreht.
Schon kann die Brühgruppe herausgenommen werden.



Finden wir persönlich sehr gut, da wir es hygienischer finden, die Brühgruppe regelmäßig unter heißem Wasser abzuspülen und die Kaffeereste zu entfernen. 
Einfach kurz an der Luft stehen lassen, damit sie trocknen kann und wieder in die Maschine einbauen.












In dem Zuge kann innen die Maschine komplett von Kaffeeresten befreit werden.








Der Milchbehälter:

Die Melitta CI Touch hat einen separaten Milchbehälter.
Das Fassungsvermögen dürfte ca. 1 Liter betragen.
Bei 0,5 l ist eine Kennzeichnung auf dem Behälter.

Nach dem Gebrauch hat dieser problemlos in der Kühlschranktüre Platz. 
Allerdings ist es nicht möglich, den Milchschlauch direkt in das Tetrapack zu stecken oder einen anderen Behälter zu verwenden, da der Schlauch am Deckel des Milchbehälters befestigt wird und nicht direkt am Milchsteigrohr. 

Nach der Zubereitung des Milchgetränkes wird der Milchschlauch vom Deckel des Milchbehälters abgezogen und in der Tropfschale befestigt, um die Reinigung des Milchsystems zu veranlassen.
Die Leitungen werden dann gespült und ausgedampft.




Das Milchsteigrohr und den Deckel muss man separat unter fließendem Wasser reinigen. 
Das ist nicht gut gelöst.

Bei anderen Herstellern ist der Milchschlauch direkt am Milchsteigrohr und beides wird bei der Reinigung des Milchsystems gespült und ausgedampft.
Auch spült die Maschine nicht automatisch beim Abschalten das Milchsystem durch. 
Wenn man es also vergisst, verbleiben die Milchreste im Schlauch und den Düsen. 

Der Auslauf:

Bei der Melitta CI Touch lässt sich der Auslauf in der Höhe verstellen.
Die niedrigste Einstellung ist bei ca. 9 cm, am höchsten bei ca. 14 cm.
Gerade für Latte Macchiato ist die Höhe wichtig.
Die hohen Gläser sollten schon Platz haben.
Bei einem Espresso ist natürlich der Auslauf so niedrig wie möglich, außer man putzt gerne die Maschine.

Auch sollten die Kaffee- bzw. Milchdüsen regelmäßig ausgebaut und gereinigt werden.
Hierfür kann die Abdeckung geöffnet und die Düsen nach unten herausgezogen werden.
Einfach unter Wasser ausspülen, kurz trocknen                                                                                        lassen und wieder einbauen.






Das One-Touch-System:

Die vorprogrammierten Kaffeevariationen Espresso, Café Crème, Cappuccino und Latte macchiato lassen sich mit nur einer Berührung auswählen.

Auch warme Milch, Milchschaum oder heißes Wasser können ganz einfach und bequem per One Touch bezogen werden.


Vorher sollte man aber über das Menü (durch längeres Drücken des Drehreglers) die Getränke nach den eigenen Bedürfnissen einstellen. 
Hier kann man die Tassengröße, die Kaffeestärke, die Temperatur usw. wählen.

Einige Getränke lassen sich im Zweitassenbezug zubereiten. 
Man erkennt es, da bei diesen Getränken auch das Symbol mit der Tasse x2 mit Licht hinterlegt ist. Er funktioniert bei Mischgetränken mit Heißwasser, nicht jedoch bei Milchschaum, warmer Milch oder Heißwasser.

Einerseits ist diese One Touch Bedienung gut, andererseits fehlt mir hier die Kindersicherung meiner Siemens. 
Bei dieser ist ein unbeabsichtigter Brühvorgang nicht möglich, es muss eine Starttaste gedrückt werden.
Hier fände ich eine Bestätigung und Start des Brühvorgangs über den Drehschalter sinnvoll.
Auch finden wir die Bedienung mit dem Rotary Switch nicht einfach. 
Manchmal reagiert das System nicht gleich. Es bedarf etwas Zeit und Geduld, alle Einstellungen nach den eigenen Bedürfnissen zu verändern.

Das Mahlwerk:

Die Melitta CI-Touch hat ein Stahl-Kegelmahlwerk und wird von Melitta als flüsterleise beworben.
Bei dem aktuellen Verkaufspreis von 849 € bin ich von einem Keramikmahlwerk ausgegangen.
Ehrlicherweise muss man sagen, dass das in der Melitta CI-Touch verbaute Stahlmahlwerk leider etwas lauter sind und deshalb in den meisten Kaffeevollautomaten in dieser Preisklasse Keramikmahlwerke eingebaut werden. 
Diese sind dann wirklich flüsterleise (Bsp. Saeco).
Da der Mahlvorgang jedoch nur einige Sekunden dauert, ist das okay.

Was jedoch auffällt, auch die Zubereitung des Kaffeegetränkes ohne Milch auch lauter ist. 
Das Geräusch ist nicht so tief-dumpf wie bei der Siemens und wir empfinden es daher lauter.
Wir waren extra nochmal in mehreren Elektofachmärkten um unseren Eindruck zu bestätigen.

Bei der Melitta ist eine Änderung des Mahlgrades am Mahlwerk durch einen Regler an der Rückseite der Maschine möglich.

Bei feinerem Mahlgrad wird der Kaffeegeschmack stärker. Der Mahlgrad ist optimal eingestellt, wenn der Kaffee gleichmäßig aud dem Auslauf fließt und eine feine, dichte Crema entsteht.
Laut Melitta ist der Mahlgrad bei Auslieferung optimal eingestellt. 




Tropfschale und Kaffeesatzbehälter:

Wenn die Tropfschale und der Behälter voll sind, zeigt es die Melitta in der Anzeige an. 
Auch der rote kleine Schwimmer in der Tropfschale zeigt es an, er steht dann heraus.
Zum Entleeren wird die Tropfschale einfach nach vorne heraus gezogen.
Die Tropfschale entleeren, kurz nachspülen und mit dem Kaffeesatzbehälter wieder in die Maschine einsetzen.

Die Aufforderung zur Leerung erfolgt nach einer festgelegten Anzahl von Getränkebezügen. 
Auch wenn man gerade ohne Aufforderung oder bei ausgeschaltetem Gerät entleert hat, wird sie automatisch wieder eine Aufforderung anzeigen, auch wenn Tropfschale und Kaffeesatzbehälter leer sind.
Theoretisch könnte man sich den Schwimmer sparen, da er somit keinen Nutzen hat.



Der Kaffeesatz ist relativ trocken und fest. 
Trotzdem spüle und trockne ich den Behälter nach jeder Leerung aus, um Feuchtigkeit im Gerät zu vermeiden.


Tassenwärmer:

Auf der Oberseite der Melitta CI Touch ist eine ca 16 x 19 cm große Fläche als Tassenwärmer. Allerdings ist hier auch das Fach für das Kaffeepulver.
Wenn man die Fläche mit Tassen vollstellt, kommt man an dieses Fach nicht mehr.

Er funktioniert natürlich nur, wenn das Gerät angeschaltet und in Betrieb ist.
Im Standby ist der Tassenwärmer kalt.
Die voreingestellte Abschaltung ist nach 30 Minuten.
Man kann über das Menü diese Zeit schon verlängern.


Um aber immer warme Tassen zu haben, müsste der Vollautomat einen eigenen Heizkreislauf für den Tassenwärmer besitzen oder immer in Betrieb sein.
Macht unseres Erachtens bei einem Gerät für Privathaushalte wenig Sinn.

Wir spülen die Tassen (besonders beim Espresso) kurz mit heißem Wasser und vermeiden so dass schnelle Auskühlen des Getränks.

Auto-Abschaltung:

Über das Menü kann man die Abschaltung der Maschine einstellen.
Im Bereich Einstellungen ist der Menüpunkt "Auto Aus" zu finden.
Die Einstellungen sind 9 Minuten, 30 Minuten, 1 Stunde, 4 Stunden oder 8 Stunden.
Dazu gibt es die Möglichkeit, eine Uhrzeit der Abschaltung zu wählen.

Eigentlich nicht schlecht, aber 9 Minuten?
Meine Familie findet ja schon 30 Minuten zu kurz.
Und bei allem was über 1 Stunde geht bin ich der Meinung ist nicht mehr sinnig.
Da ist der als Vorteil angepriesene geringe Stromverbrauch und kein Stromverbrauch durch 0 Watt-Schalter zur kompletten Abschaltung des Gerätes schnell dahin.

Wir werden nun die einzelnen Getränke testen und hierüber gesondert berichten.

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